Festival EXPERIMENTELLE MUSIK 1996

München TU-Mensa, Arcisstraße 17, 14.Dezember 1996

Samstagnacht 20 - 2 Uhr

Ben Manley, New York
Yves-Miro Magloire, New York
Esther Ferrer, Paris
Tom Johnson, Paris
Francesco Michi, Florenz
Natalja Struve, Berlin
Ansorge/Young/York T., Berlin
ARGO, Darmstadt
OR-Ton-Film-Corporation, Heidelberg
Louise Ingebos/Edith Rom/Jörg Burkhard/Stephan Wunderlich
Johannes Goehl
Peider A. Defilla
Carmen Nagel-Berninger/PHREN-Musiktheater

veranstaltet vom Verein für experimentelle Musik e.V.
Zusammenarbeit: Kulturreferat LHM, Studentenvertretung TUM

Das Festival für experimentelle Musik am Samstag, den 14. Dezember 1996 in der TU-Mensa bringt ab 20 Uhr sechs Stunden lang live experimentelle Musik
aus New York mit Ben Manley, der aus gefundenen Objekten Instrumente formt (ready made instruments), Yves-Miro Magloire, der von der Musik zum Tanz kam und in der Mensa untersucht "wie langsam kann man springen" (How Slow Can You Jump),
Esther Ferrer, der spanischen Performance-Künstlerin, die mit der Gruppe ZAJ noch im Franco-Spanien das faschistische Regime provozierte,
mit Tom Johnson, der als Kritiker der Village Voice von 1972 - 1982 die Musikentwicklung in New York beschrieb und mitformte, und der nun von Paris aus mit seinen rationalen Kompositionen die Musik als System neu beleuchtet, er wird mit dem Publikum in der TU-Mensa zählen (dabei sein Projekt COUNTING fortsetzen),
mit Francesco Michi aus Florenz, der in seiner Rhythmischen Meditation Nr. 13 (Meditazione Ritmica N.13) Papier zerreißt, wobei jeder Riß den Zeitverlauf bestimmt,
mit Natalja Struve aus Berlin, die Material aus dem Smolny 1917 in Petrograd und Aufnahmen mit den Zeitzeuginnen jetzt zu Ohren und Augen bringt, dem Berliner Trio Ansorge/Young/York T., die anarchische Prozeduren "auf die Reihe" zu bringen versuchen,
mit ARGO aus Darmstadt, die improvisierend auf Bratsche, Geige und Klarinette Strukturen jenseits der neuen Musik suchen
mit der OR-Ton-Film-Corporation, mit der Otfried Rautenbach aus Heidelberg mit Film und Blechblasen für den Raum der TU-Mensa ein Stück konzipiert hat,
mit Johannes Goehl, dem Münchner Architekten und Performer, der von John Cage ermutigt worden war, der Tonbänder und Dias aus dem Nachlaß seiner Mutter das letzte Mal zeigen wird (Last Time to See / Hear),
mit Peider A. Defilla, dem Schweizer Experimentalfilmer, Musiker und Videokünstler, der elektronische Bilder vorführen und kommentieren wird,
mit Carmen Nagel-Berninger, die Theater-und Musiktheaterstücke verfaßt und Mitglied im Münchner PHREN-Ensemble ist, die mit der PHREN- Musiktheatergruppe eine Studie in Geräuschen aufführen wird,
mit Louise Ingebos aus Liège, Jörg Burkhard aus Heidelberg, Edith Rom und Stephan Wunderlich, die eine dritte Version des Sequenzen-Projektes, einer streng einstimmigen Komposition, die mit komplexen Tönen, auch unhörbaren, arbeitet, erstmals mit zwei Stimmen, Violine und zu spielenden Lautsprechern vorführen werden.

Programmfolge des Festivals 1996

1 ca. 20 Uhr:
Johannes Goehl, München
LAST TIME TO SEE / HEAR

2 ca. 20.30 Uhr:
OR-TON-FILM-CORPORATION, Heidelberg
QUARTETT
Geige, Posaune, Megaphon und Sirene
sowie Schlaufe für 16-mm-Projektor
mit Natascha E. Woytasik, Thomas v. Kaick, Otfried Rautenbach

3 ca. 21 Uhr:
das SEQUENZEN-PROJEKT, Studie zur Version III
zwei Stimmen, Violine und gespielte Lautsprecher
mit Louise Ingebos, Edith Rom, Jörg Burkhard, Stephan Wunderlich

4 ca. 21.30 Uhr:
Ben Manley, New York
Triple Quartet
for ready made instruments

5 ca. 22 Uhr:
Carmen Nagel-Berninger
Studie in Geräuschen III
mit der PHREN-Musiktheatergruppe
Rosi Ulrich, Inge Salcher, Michael Steimer, Michael Kopfermann

6 ca. 22.30 Uhr:
Francesco Michi, Florenz
MEDITAZIONE RITMICA N.13
"SEDUTO AD UN TAVOLINO..."
per uno o più performers

7 ca. 23 Uhr:
Esther Ferrer, Paris
PARCOURS

8 ca. 23.30 Uhr:
Tom Johnson, Paris
COUNTING MUSIC (1981 - )
"...so let's count together tonight..."

9 ca. 0 Uhr:
ARGO, Darmstadt
Flüchtige Musik
Geige, Bratsche, Klarinette
Hans Essel, Marit Hoffmann, Thomas Stett

10 ca. 0.25 Uhr:
Yves-Miro Magloire, New York
HOW SLOW CAN YOU JUMP?
for solo dancer

11 ca. 0.45 Uhr:
Natalja Struve, Berlin
VON NAH UND FERN
Der Smolny in Petrograd 1917 / St. Petersburg 1996
Tonaufnahmen und Dias

12 ca. 1.10 Uhr:
Peider A. Defilla
VIDEOFILMKUNST
vorgeführt und kommentiert

13 ca: 1.30 Uhr:
Harri Ansorge
ZEHRPTS
für Cello, Tenorhorn, Flöte und Glas, Sampler
Harri Ansorge, Nicky Young, York T.